Um Glas zu schmelzen, wird aus verschiedenen Rohstoffen ein Gemenge gemischt. Je nachdem, welchen Anforderungen das jeweilige Glas genügen soll (Handglas, technisches Glas, Maschinenglas, Glas für Glasfasertechnik ect...) variieren die Bestandteile des jeweiligen Gemenges.

Beim Glasmachen wird ein Glas benötigt, welches sich möglichst lange bearbeiten lässt, bevor es erstarrt.

Außerdem muss es kompatibel mit hinzugekauften Farbgläsern sein. (siehe weiter unten).

Hauptbestandteil unseres "Studioglases" ist Siliciumdioxid SiO2, bekannt auch als Quarzsand. Daneben gibt man dem Gemenge als weiteren, wichtigen Bestandteil Kalk als Stabilisator hinzu. Pottasche oder Soda dienen als Flussmittel, um den Schmelzpunkt des Quarzsandes herunter zu setzen. Außerdem fügt man dem Gemenge noch weitere Rohstoffe hinzu, um z.B. das Glas zu läutern (Blasenfrei zu bekommen), zu entfärben oder ein besonders brilliantes Glas zu erzeugen.

In vielen kleineren Glasstudios wird heute jedoch kein Gemenge mehr selber gemischt. Das Mischen und Vorhalten sämtlicher benötigten Rohstoffe ist sehr aufwendig und die Rezeptur und korrekte Schmelze erfordert das Wissen eines erfahrenen Glasschmelzers. Kleinere Glasstudios arbeiten heute deshalb  entweder mit einem vorpelletierten Fertiggemenge von speziellen Glashütten, um Glas zu schmelzen oder man kauft ein bereits erschmolzenes Rohglas bei entsprechenden Glaszulieferern ein, meist in Form von sogenannten Glas-Nuggets oder Glas-Stangen.

Vorpelletiertes Gemenge muss bei Temperaturen von ca.1350°C im Studio-Glasofen zu Glas erschmolzen werden. Rohglas in Form von Nuggets oder Stangen kann dagegen bei niedrigeren Temperaturen von ca.1220°C im Studio-Glasofen geschmolzen werden.

Für meine Glasprodukte verwende ich das Rohglas des tschechischen Glasherstellers Preciosa.

Glas wird durch die Zugabe von Metalloxiden oder Metallen zur Schmelze gefärbt. Verschiedene Metalloxide oder Metalle erzeugen unterschiedliche Farbtöne. Kobaltoxid erzeugt z.B. Blau-Töne, Eisenoxid erzeugt ja nach Wertigkeit Gelb-, Grün- oder Blau-Töne, Chromoxid erzeugt Grün, Manganoxid erzeugt Violett. Bei den Metallen erzeugt Silber Gelbtöne, Gold und Kupfer erzeugen intensive Rottöne im Glas.

Das Färben von Glas übernehmen in größeren Glashütten oder in Farbglashütten die Glasschmelzer. Die genauen Rezepturen sind bis heute streng geheim.

In kleineren Glasstudios werden heute meist keine Farbgläser selbst im Glasofen geschmolzen. Für kleine Glasstudios ist es fast immer effektiver fertig erschmolzenes, bereits gefärbtes Glas von sogenannten Farbglashütten zu beziehen. Die Farbgläser kommen in Form von Glasmehlen, Glaskröseln (gröbere Körnung als Mehl) oder Glaszapfen (Farbglasstangen).

Für meine Glasprodukte verwende ich Farbgläser der Farbglashütte Reichenbach aus der Oberlausitz.

Meistens arbeite ich mit sehr fein gemahlenen Farbgläsern in Form von Glasmehlen, um damit vielfältige Muster und Farbverläufe im Glas zu erzeugen.

Manchmal verwende ich aber auch Farbglasstangen, um Objekte mit sehr gleichmäßigen Farbüberfängen zu erzeugen.